Blues at School 07. November 2022

Blues at School 07. November 2022


Hintergründe zu 'Blues at School'

Seit mehr als zwanzig Jahren besucht eine Band des international renommierten Lucerne Blues Festival die Kantonsschule Reussbühl jeweils im November. Dabei standen vom sechzehnjährigen Ausnahmetalent über legendäre Harp-Spieler bis zum über achtzigjährigen Showman schon die verschiedensten Formationen auf der Bühne der Aula. Aus Platzgründen findet der Anlass im Rahmen des reichhaltigen schulischen Kulturprogramms nur für die dritten bis fünften Klassen statt. Vorgängig zum Konzert besucht eine ausgewählte Klasse einen Projektmorgens zum Thema Blues, welcher in den vergangenen Jahren von Art Tipaldi, Redaktor eines amerikanischen Blues-Magazins, gestaltet wurde. Corona und terminliche Gründe haben aber in den letzten zwei Jahren dazu geführt, dass Englisch-Lehrpersonen diese Einführung selbst in die Hand nahmen.

Das Lucerne Blues Festival unter der Leitung von Martin «Kari» Bründler wählt die Band für die Kantonsschule immer so aus, dass die Schülerinnen und Schüler in der Begegnung mit der Band im Klassenzimmer spüren, wie sehr diesen MusikerInnen der Blues am Herzen liegt und wie sie dafür auf vieles verzichten. Dafür sind ihre Interpretationen aber umso authentischer; dies ist live am etwa einstündigen Konzert in der Aula zu erleben. Im Gegenzug unterstreichen die eingeladenen Musikerinnen und Musiker immer wieder, wie wohl sie sich am "Lucerne Blues Festival" und vor schweizerischem Publikum fühlen, das ihnen eine Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringt, die sie in ihrer Heimat manchmal vermissen.

Dieses Jahr kam eine grosse Dame des Blues, die Texanerin Diunna Greenleaf, zum zweiten Mal nach mehr als zehn Jahren wieder an die Kantonsschule Reussbühl mit ihrer Band Blue Mercy & Special Guest Jerry Jemmott. Mit ihrer gewaltigen und ausdrucksstarken Stimme zog sie die Schülerschaft ab dem ersten Lied in ihren Bann. Zwischen zwei Songs plauderte sie über die Entstehung ihrer Kompositionen; so hat Greenleaf zum Beispiel der innigen Liebe zwischen ihren Eltern in einem Liebeslied ein berührendes Andenken gesetzt. Auch ihr Schalk blitzte immer wieder durch, so unter anderem auch, als sie das gesamte weibliche Publikum auf ihre Seite zog, indem sie den Song "Never Trust a Man" anstimmte…

Der Wechsel zwischen verschiedenen Gefühlslagen und Bluesrhythmen machte das diesjährige Konzert zu einem musikalischen Erlebnis, das die Schülerschaft zu begeistern vermochte und spontan im Takt mitklatschen liess. So hat denn "Blues at School" einmal mehr sein Ziel erreicht: nämlich unabhängig von der Frage, ob man persönlich den Blues mag oder nicht, sich auf diese mit Leidenschaft vorgetragene Musik einlassen, echte Musikerinnen und Musiker bei ihrem Hand- oder Stimmwerk erleben und für eine Stunde vielleicht gewohnte Hörpfade verlassen.

Und zum Schluss noch eine Anekdote, erzählt vom Festival-Präsidenten Martin Bründler: An einem der Konzerte zu Beginn des diesjährigen Bluesfestivals kam jemand auf ihn zu und sagte, er kenne ihn, wisse aber nicht mehr woher. Als sich Martin Bründler als Präsident des Blues Festivals zu erkennen gab, ging der Person ein Licht auf: «Stimmt, ich war vor fünfzehn Jahren an der Kanti und habe Dich dort am "Blues at School" gesehen!»…

Felix Abgottspon, Lehrer für Französisch und Englisch

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