Wien-Reise (26.2.-1.3.2020)
Unter der Leitung der drei Geschichte-Lehrkräfte Simone von der Geest, Urs Fischer und Christian Fallegger unternahm eine 10-köpfige SchülerInnen-Gruppe - das Ergänzungsfach Geschichte - auf den Spuren des Balkan in Wien eine eindrückliche Bildungsreise. Die ersten Programmpunkte waren: Orientierender Rundgang durch die Flaniermeile Wiens, kurze Visite im Stefansdom, Nachtessen im typischen 12-Apostelkeller. Dann folgten die Höhepunkte bis Samstagabend Schlag auf Schlag: Ein morgendlicher Stadtrundgang am Inneren Ring, gefolgt von spannenden Einblicken in die berühmte Wiener Hofburg mit ihren Kaiserappartements, dem Sisi-Museum und der Schatzkammer. Ein Blick in ausgewählte Innenhöfe endete vorerst beim prächtigen Justizpalast, mit Mittagessen im Justizcafé im Attikageschoss mit herrlichem Rundblick auf die Metropole. Nachmittags dann folgte ein Einblick in das jüdische Leben Wiens mitsamt Spaziergang durch das Judenviertel. Eindrückliche Bilder und ein Workshop im Dokumentationszentrum für österreichischen Widerstand (DÖW) zeigten, wie Österreich mit dem Nationalsozialismus umgeht.
Der Freitag stand morgens im Zeichen einer nachhaltigen Begegnung mit Balkan-Spezialist Prof. Dr. Jens Oliver Schmitt an der Uni Wien. Ausgestattet mit Schmitt-Texten als Vorbereitungslektüre nahm man sich die aktuelle Forschungspublikation zum Balkan als Basis für eine tiefgehende Analyse mit Schwerpunkt Jugoslawien. Die interessante Fragerunde bot reichlich weiteren Informationsgehalt. Flugs ging’s weiter zur Nachmittags-Führung durch das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Im Rahmen der Sonderausstellung «Kinder in bewaffneten Konflikten» konnten wir in einer eindrücklichen Begegnung mit zwei Zeitzeugen - einem Ehepaar - sprechen, welches 2015 aus dem Iran geflohen war, um sich den Repressionen des Regimes zu entziehen. Damit ergab sich auch ein weiterer Verbindungspunkt zum Themenbereich im Ergänzungsfach, nämlich die Geschichte des Irans und der iranischen Revolution 1979. Gespannt hörten wir der Fluchtgeschichte der beiden zu. Das Abendprogramm verlief dann individuell.
Frühstücken, Auschecken und ab auf die Märkte Wiens mit «Balkan-Flair». So startete der Samstag mit kompetenter Führung durch den einheimischen Reiseleiter Ernst Reiterer. Er führte uns durch das Wien der Migranten im 16. und 17. Bezirk. Eindrückliche Vielfalt und ein typisch türkischer Markt warteten auf uns mit seiner orientalischen Atmosphäre, gekrönt mit einem Essen in einem türkischen Restaurant am Yppenplatz mit viel balkanischem Ambiente, wo auch die Tasse «Türken-Trank» nicht fehlte. Der Nachmittag wurde mit freier Zeit für letzte museale Freuden bei den Lehrkräften und Einkäufen mit Second-Hand-Schnäppchen oder mit Bummeln nach Lust und Laune ergänzt. Abschied nehmen hiess es dann nach dem gemeinsamen Stelldichein im typischen Wiener Café Sperl. Ein würdiger Abschluss! Im Hotel die Koffer/ Taschen gestemmt, ehe dann die für 21.30 h geplante Abfahrt mit dem Nachtzug über Zürich sich etwas verzögerte, doch die Reisegruppe behielt mit Kartenspielen die Ruhe. Dank grosszügiger Fahrplanberechnung klappte dann alles: Die Ankunft in Luzern am Sonntagmorgen war pünktlich und setzte der Reise nicht nur fahrplanmässig, sondern auch inhaltlich und im sozialen Bereich einen gelungenen Schlusspunkt.
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